LCD Fernseher: Wissenswertes über LCD-TVs
Viele Jahre technischen Fortschritts liegen zwischen ersten Taschenrechner-Displays mit LCD-Elementen und einem marktreifen LCD-Fernseher. Während im ersten Fall nur wenige Elemente angesteuert werden mussten, besteht ein HD-Fernsehbild aus mehreren Millionen Bildpunkten, die einzeln und mit hoher Geschwindigkeit in Helligkeit und Farbe angepasst werden, damit ein flüssiger Bildeindruck entsteht.
Kristalle verändern ihre Transparenz
LCD steht für Liquid Crystal Display, also Flüssigkristallanzeige. Das Geheimnis des organischen Materials ist, dass es abhängig vom anliegenden Strom seine Lichtdurchlässigkeit verändert. Baut man in den Hintergrund eine Lichtquelle, zum Beispiel Leuchtstoffröhren oder moderne LED, wirken die LCD-Elemente wie winzige Lichtschalter: Sie schirmen das Licht entweder ab oder lassen es durch. Treffender noch ist der Vergleich mit einem Dimmer, denn es gibt nicht nur die beiden Zustände An oder Aus, sondern auch Zwischenstufen. Damit sind eigentlich schon alle Zutaten für einen LCD-Fernseher beisammen – nur leider bedeutet es einen Rückschritt in die Zeit vor 1967, als die Bilder nur schwarz-weiß flimmerten. Farbe kommt ins Spiel, indem man zusätzlich Farbfilter einsetzt und jeden Bildpunkt mit drei LCD-Elementen ausstattet. Dass sich aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau additiv jede beliebige Farbe bis hin zum rein weißen Licht mischen lässt, ist bereits vom Röhrengerät bekannt, und auch die ersten Plasma-Fernseher arbeiteten so. Schwarze Pixel, also das fehlen von Licht und Farbe, war anfangs ein Problem, heute ist aber auch tiefes Schwarz möglich.
Das Problem der toten Pixel
Ein LCD-Fernseher, der ein HDTV-Bild darstellen kann, benötigt dafür rund zwei Millionen Bildpunkte (Pixel). Beim Ultra-HD-Standard UHD-2 sind es sogar 33 Millionen Pixel. Technisch handelt es sich meist um Dünnschichttransistoren (TFT, englisch thin-film transistor). Jeder Punkt besteht wiederum aus drei Subpixeln in den Grundfarben. Bei aller Sorgfalt in der Produktion ist es kaum vermeidbar, dass von vielen Millionen (Sub-)Pixeln eines oder sogar mehrere defekt sind. Es gibt „tote Pixel“ (dead pixel), die immer schwarz sind, und „heiße Pixel“ (hot pixel – die deutsche Bezeichnung macht recht wenig Sinn), die immer weiß leuchten. Noch störender sind farbige Punkte („steckengebliebene Pixel“, Stuck Pixel), bei denen nur ein oder zwei der drei Subpixel nicht mehr funktionieren. Völlig fehlerfreie Geräte werden beim Hersteller üblicherweise schon in der Produktion aussortiert und für einen sehr hohen Preis als Displays der Pixelfehlerklasse 0 verkauft. Der gewöhnliche Konsument bekommt nur LCD-Fernseher der Fehlerklasse 2. Hier sind jeweils zwei dead und hot pixel sowie bis zu zehn defekte Subpixel pro einer Million Bildpunkte erlaubt – das ist kein Reklamationsgrund. Ein HDTV mit zwei Millionen Bildpunkten darf also im Extremfall 28 defekte Pixel aufweisen. Dem Käufer ist deshalb zu empfehlen, im örtlichen Handel das konkret ausgewählte Gerät zu prüfen und im Versandhandel gegebenenfalls vom Rückgaberecht Gebrauch zu machen, wenn Pixel zwar in zulässiger Anzahl, aber an ungünstiger Stelle auffallen. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber wenn mehrere benachbarte Pixel nicht funktionieren, ist das schon sehr störend.